Der Förderkreis der Schriftsteller:innen in Baden-Württemberg gibt die Shortlist für den Anna-Haag-Preis 2025 bekannt. Der mit 10 000 Euro dotierte Landespreis für Literatur wird jährlich an Autor:innen vergeben, die am Anfang ihrer literarischen Laufbahn stehen. Ziel ist es, herausragende literarische Debüts oder Zweitveröffentlichungen sichtbar zu machen.
Für den diesjährigen Preis nominiert sind:


Sabine Eschbach, Seerauchen (Dörlemann Verlag)
Josef wächst mit einer Form von Autismus am Rand eines Dorfs am Bodensee auf. In der Zeit des Nationalsozialismus wird sein Anderssein lebensgefährlich. Ein leiser, eindringlicher Roman über Außenseitertum und Anpassungsdruck.


Luca Kieser, Pink Elephant (Blessing Verlag)
Im Sommer 2006 gerät der 14-jährige Vincent in eine Clique von Jugendlichen. Eine plötzliche Gewalttat verändert alles – ein Roman über Gruppendynamik, Herkunft und Ausgrenzung.


Ulrich Rüdenauer, Abseits (Berenberg Verlag)
In der Nachkriegszeit wächst ein Junge auf einem Hof in Süddeutschland auf – ohne Zuwendung, umgeben von Schweigen. Eine eindrucksvolle Geschichte über Einsamkeit und die langen Schatten der Vergangenheit.


Jan Snela, Ja, Schnecke, ja (Klett-Cotta Verlag)
Ein Paar driftet auseinander – sie reist nach Japan zur Schneckenforschung, er bleibt zurück. Sprachlich experimentell und bildstark erkundet der Roman das Zerfallen einer Beziehung.
Der Anna-Haag-Preis wird seit 2023 vom Förderkreis der Schriftsteller:innen in Baden-Württemberg e. V. vergeben. Er erinnert an die Schriftstellerin, Pazifistin und Frauenrechtlerin Anna Haag (1888–1982), die unter anderem Mitglied im ersten Landtag Württemberg-Badens war und sich für die Aufnahme des Artikels zur Kriegsdienstverweigerung ins Grundgesetz einsetzte.
Der Preis würdigt Autor:innen mit hoher literarischer Qualität und gesellschaftlicher Relevanz, die meist bereits ein Stipendium des Förderkreises erhalten haben. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.
Fotografien:
Maximilian Gödecke (Jan Snela), Ina Aydogan (Luca Kieser), Agnes Meermann (Ulrich Rüdenauer)